Alleinstellungsmerkmal und Markenidentität finden: Warum Deine Gründung mehr braucht als ein Logo
- Vera Schäper
- 29. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Sept.

Die Frage nach Deiner Identität – und der Deines Businesses (Markenidentität) – ist eine der schwierigsten überhaupt. Allein kriegst Du sie kaum beantwortet. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.
Vielleicht kennst Du das: Heute fühlt sich alles klar an, morgen fragst Du Dich schon wieder, ob das alles Quatsch war. Willkommen im Gründer:innen-Karussell. Alte Glaubenssätze grätschen rein: „Das kann ich nicht.“ – „Andere sind da besser.“ – „Ich muss erst noch zehn Sachen machen, bevor ich überhaupt anfangen darf.“ Und manchmal denkt man auch das Gegenteil: „Klar, das kann ich doch auch selbst, so schwer ist das doch nicht.“ Zack – verloren zwischen Größenwahn und Selbstzweifel.
Warum Identität so schwer ist
Identität heißt: knallhart ehrlich sein mit sich. Und das ist oft unbequem. Denn es heißt zu sagen: „Das bin ich nicht.“ Oder: „So sehr ich’s gern wäre – das werde ich nie sein.“ Und gleichzeitig: Dich nicht kleiner machen, als Du bist. Denn alles ist schon da.
Aber im Erkennen, was dieses „Alles“ ist, sind wir oft schlecht. Weil es uns so selbstverständlich erscheint, dass wir es gar nicht erwähnenswert finden. Weil wir glauben es reicht noch nicht. Weil unsere Stärken uns vielleicht jahrelang als Schwächen dargestellt wurden.
Sätze wie „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ ... „Erst denken, dann reden“... „Man kann nicht alles haben“... sind Sätze, die Stärken kleinreden und als Schwächen tarnen.
Dabei steckt so viel in Dir – und gleichzeitig so viel, das Du noch lernen kannst. Genau dieser Spagat ist das Ding. Zwischen dem, was Du längst bist, und dem, was Du glaubst, erst noch werden zu müssen. Dein Kopf will Sicherheit und Abenteuer gleichzeitig – und Du drehst Dich im Kreis. Außenstehende, Deine potenziellen Kund:Innen, Deine Mitarbeiter:Innen, Deine Investor:Innen spüren, ob Du sortiert und klar bist oder eben nicht. Sie merken, wenn Dein „Warum“ klingt wie aus einem Handbuch und reagieren zögerlich auf Dein Angebot, weil es sich nicht rund anfühlt. Die Worte passen nicht zu Deiner Haltung, das Unterbewusstsein schlägt Alarm: unauthentisch, widersprüchlich, nicht vertrauenswürdig.
Oft sind es nur kleine Nuancen: ein kurzer Blick zur Seite, ein nervöser Griff an den Mund, eine winzige Irritation. Viele spüren das sofort – benennen können es nur die wenigsten.
Und dann gibt es diese anderen Momente: In denen Du ganz bei Dir bist. Im Reinen sozusagen. Du sprichst ohne Filter, ohne alte Glaubenssätze. Plötzlich fühlt sich etwas leicht an, frei.
Genau da ist er – Dein Markenkern, Dein Alleinstellungsmerkmal, Deine Business-Identität. Du und das was Du sagst passt zusammen. Du wirkst überzeugend, glaubwürdig, echt. Und diesen Kern kannst Du alleine kaum finden. Das ist völlig normal. Niemand kann komplett objektiv auf sich selbst schauen. Identität ist nichts, was man mal eben im stillen Kämmerlein rausarbeitet. Sie zeigt sich im Dialog, im Spiegel, im Austausch.
Identität im Business: Dein Fundament
Ohne Identität ist alles wacklig. Weisst Du nicht wer Du bist, wie sollen es Deine Kund:innen, Investor:innen oder Mitarbeiter:innen wissen?
Ist Deine Identität klar wird alles weitere einfacher. Jede strategische Entscheidung hat jetzt ein Fundament, auf dass Du immer wieder zurückgreifen kannst.
Deine Kommunikation zieht dann die Menschen an, die Du wirklich willst.
Dein Angebot ist nicht austauschbar.
Dein Name fühlt sich nicht mehr nach Kompromiss an.
Dein Design wirkt nicht beliebig.
Wenn Du magst finde Deine Identität, Dein Alleinstellungsmerkmal, Deinen Markenkern mit unserem Brand Identity Sprint heraus.
Der Golden Circle von Simon Sinek
Ein Modell, das hilft, ist der Golden Circle. Klingt harmlos, ist aber entlarvend ehrlich. Es fragt:
Warum – Warum machst Du das? Was treibt Dich wirklich an?
Wie – Wie gehst Du vor, was ist Dein Stil?
Was – Was genau bietest Du an?
Die Power steckt im „Warum“. Denn der Grund, aus dem Du etwas machst, ist auch der Grund, warum andere Menschen bei Dir kaufen – und nicht irgendwo anders. Es ist das, was uns verbindet, was Gemeinschaft stiftet und Wachstum möglich macht: ein gemeinsames Warum.
Und genau da wird es anspruchsvoll: Das eigene „Warum“ zeigt sich nicht zwischen Tür und Angel, und die Antwort lautet auch nicht: „Um finanziell reich zu werden.“ Wer tiefer einsteigen möchte: Im Buch Finde dein Warum – Der praktische Wegweiser zu deiner wahren Bestimmung beschreibt Simon Sinek, wie Du Schritt für Schritt dorthin kommst. Das Buch findest Du hier.
Deine ersten Schritte
Wenn Du am Anfang stehst und Dich schonmal damit beschäftigen möchtest, ohne Geld in die Hand zu nehmen:
Such Dir eine Person, die nicht zu nah dran ist. Keine beste Freundin, sondern jemanden, der Fragen stellt, statt Ratschläge zu geben.
Beantworte die drei Fragen. Fang beim „Warum?“ an. Ja, es ist schwer. Aber genau da musst Du durch. Stell Dir vor, Du wärst finanziell abgesichert und müsstest nicht mehr des Geldes wegen arbeiten. Wie würde sich Dein Business entwickeln? Warum würdest Du trotzdem weitermachen?
Beantworte dann „Wie?“ und „Was?“.
Erzähle es der Person. Bitte sie, mitzuschreiben – besonders dort, wo sie spürt, dass Du aus echter Freude sprichst. Sie soll Begriffe sammeln, die Du nennst oder die sie bei Dir wahrnimmt (z. B. empathisch, energiegeladen, humorvoll) und jeden Begriff auf eine Karte schreiben.
Hänge alle Karten gut sichtbar auf
Nimm Dir Zeit und prüfe: Fehlt noch etwas? Passt alles? Ergänze oder sortiere aus, bis es rund wirkt.
Dann reduziere auf maximal acht Begriffe, ohne die Du nicht kannst. Spüre in jeden hinein: Klingt das wirklich nach Dir – oder nach dem, was andere Deiner Meinung nach hören wollen?
Lass die Begriffe wirken. Komm immer wieder darauf zurück – aber setze Dir ein klares Zeitlimit (z. B. eine Woche oder zehn Tage), damit Du Dich nicht im Prozess verlierst.
Benutze diese Begriffe um daraus einen Satz zu formulieren (erstmal nur richtig, nicht schön), der nach diesem Schema aufgebaut ist:
Ich/wir machen ... (Was?), auf diese Art ... (Wie?),
damit ... (Warum?)
Mit diesem Satz kannst Du weiterarbeiten: einen kurzen Pitch ableiten, ihn so lange schleifen, bis er gut klingt, vielleicht sogar einen Claim daraus entwickeln. Du kannst prüfen, ob Dein Design diesen Satz transportiert – für Marken- und Designbüros bzw. Agenturen sollte dieser Kern immer die Basis sein für weitere Entwicklungen. (Darum starten wir auch immer damit.)
Warum sich das lohnt
Ohne Klarheit verschwendest Du Zeit, Geld und Nerven. Mit Klarheit sparst Du genau das. Du musst nicht monatelang im Kreis laufen – ein ehrlicher Blick reicht, um Deinen Kurs zu finden. Danach wird es leichter. Klarheit ist wie ein Motor: Sie bringt Dich in Bewegung, hält Dich auf Kurs und macht Dich nahbar und glaubwürdig. Und erst daraus lässt sich auch ein Logo, ein Corporate Design, ein Website ... entwickeln, das mehr ist als einfach hübsch – sondern etwas, das wirklich zu Dir passt.
Wenn Du unsere Begleitung willst …
Allein drehst Du Dich schnell im Kreis. Im Austausch kommst Du weiter. Wir stellen die ehrlichen Fragen, halten Dir den Spiegel vor – und helfen Dir, Klarheit zu gewinnen.
Wenn Du das willst, bist Du im Brand Identity Sprint bei uns richtig.
Oder Du gehst mit uns direkt in die Umsetzung: In unseren weiteren Sprints ist die Identitäts-Klärung bereits enthalten – und wir entwickeln daraus gemeinsam Deinen Namen, Dein Logo, Dein Corporate Design oder Deine Website. Darin haben wir jede Menge Erfahrung – seit vielen Jahren begleiten wir Gründer:Innen und Unternehmen genau auf diesem Weg. Einen Überblick über alle Sprints findest Du hier

